Goethes Fäuste – stark gekürzt- Theatervorstellung im Rahmen des Fausfestivals 2018 |
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Donnerstag, 26. April 2018 19:30 - 22:30 |
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12109 ... 12110 ... 12111! Zwölftausendeinhundertelf Verse umfassen die beiden Teile von Goethes „Faust“-Dichtung – von der Beschwörung der Erinnerung („Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten!“ / Vers 1) bis zur Errettung Fausts durch das weibliche Prinzip („Das Ewig Weibliche / Zieht uns hinan“ / Verse 12110/12111). Der „Faust“ ist nicht nur der deutsche Dramenklassiker schlechthin, er ist in erster Linie ein dramatisches Monumentalwerk. Peter Steins Inszenierung einer ungekürzten Textfassung beider „Faust“-Teile im Jahr 2000 dauerte 22 Stunden. Kann man so machen. Muss man aber nicht. Die Tollhaus Theater Compagnie sucht mit alchemistischer Lust nach des Dramenpudels Kern, nach der Faust-Essenz, dem Goethe-Kondensat. Und stellt gleichzeitig die Frage, was dieses Weltgedicht über den heutigen Menschen und die heutige Welt zu sagen hat. Zu diesem Zweck begeben sich die SchauspielerInnen in ausgewählten Szenen auf eine Reise durch die Eingeweide des Dramas und stoßen dabei, wenig überraschend, auf die großen, universellen Menschheitsthemen – Liebe, Tod und Teufel, Sinnsuche und Depression, Mann und Frau, Jugend und Alter, Armut und Reichtum, Sex und Crime und Geld. Und da Goethe in seinem „Faust“ zu wirklich allem etwas zu sagen hat (sei es Schönheitswahn oder Jugendkult, Genetik, Robotik oder künstliche Intelligenz, sei es Finanzkapitalismus oder Leitkultur – das kommt alles vor), liegt es nur nahe, seine Verse und Szenen in Beziehung zu setzen zum Hier und Jetzt. Faust braucht dringend eine Verjüngungskur? Kein Problem – Mephisto schleppt seinen Zögling in eine Hexenküche der besonderen Art. Der Kaiserhof ist pleite, der Staat in Aufruhr? Auch hier weiß Fausts diabolischer Komplize Rat: Er erfindet das Papiergeld und schöpft so Vermögen aus dem Nichts. Klingt sehr vertraut und jetzig. Also: Kann das ins Museum oder lebt das noch? Am Ende – und da sind eher zwei Stunden vorbei als 22 – erweist sich der „Faust“ als zeitlos frisch – und quicklebendig. Ort: Pasinger Fabrik
August-Exter-Str. 1
81245 München
Kleine Bühne Eintritt: VVK (regulär): 18 €
VVK (ermäßigt): 15 €
Veranstaltungskasse (regulär): 18 €
Veranstaltungskasse (ermäßigt): 15 €
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