Parallele Baumaßnahmen statt Entzerrung bei unzureichendem Schienenersatzverkehr: „München ist wochenlang dicht und das ausgerechnet während der Herbstferien“
Die Tourismus Initiative München wendet sich mit deutlicher Kritik gegen die aktuelle Baustellenplanung der Deutschen Bahn im Großraum München: „Die gleichzeitigen Baumaßnahmen auf der S-Bahn-Strecke zum Flughafen und auf der Stammstrecke in der Innenstadt sind eine ganz erhebliche Belastung für den Tourismus in München“, so Michael Höflich, Geschäftsführer der Tourismus Initiative München (TIM e.V.). „Mit der wochenlangen parallelen Bautätigkeit auf den zwei für München wichtigsten Achsen des Öffentlichen Nahverkehrs verschlechtert sich die derzeit ohnehin schon eingeschränkte Erreichbarkeit der Stadt noch einmal deutlich.“
Während die S-Bahn-Strecke zum Flughafen voraussichtlich bis zum 13. November komplett gesperrt ist, müssen sich Fahrgäste der Münchner S-Bahn an den Wochenenden zwischen 27. Oktober und 6. November sowie an Allerheiligen, dem 1. November, auf zum Teil massiv eingeschränkten Zugverkehr auf der Stammstrecke einstellen.
Insbesondere die Frequenz und die Kapazitäten des Schienenersatzverkehrs vom und zum Flughafen haben sich nach der Erfahrung der vergangenen Tage als unzureichend herausgestellt.
Hinzu kommt, dass die Deutsche Bahn für die unterschiedlichen Sperrphasen online über 20 verschiedene PDF-Dokumente aufbereitet hat und die meisten Informationen nur auf Deutsch verfügbar sind. „So mancher Tourist in München dürfte von der Situation vor Ort böse überrascht werden“, befürchtet TIM-Geschäftsführer Michael Höflich.
Gleichzeitig sind die Einschränkungen der Münchner S-Bahn für Tagesgäste ein erhebliches Hindernis beim Besuch der Münchner Innenstadt: „Die Großbaustelle am Hauptbahnhof verbunden mit den Baumaßnahmen in der Bayerstraße und Schützenstraße sind alleine schon abschreckend genug“, so TIM-Geschäftsführer Michael Höflich. „Mit den zusätzlichen Beschränkungen werden es sich viele Gäste zweimal überlegen, ob sie sich auf den Weg in Richtung München machen – und das ausgerechnet in den für den Einzelhandel ebenso wie die Gastronomie und für Kultureinrichtungen wichtigen Herbstferien.“
Massiv von den Einschränkungen betroffen sind laut TIM auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tourismusbetriebe ebenso wie alle anderen Berufspendler: Neben dem Ausfall der S-Bahn ist der Weg in die Stadt München aufgrund von Dieselfahrverbot, Straßenbaustellen und Straßensperrungen eine enorme Zumutung; für manche ist es zum Teil nur mit einem Aufwand von mehreren Stunden machbar, Ihren Arbeitsplatz zu erreichen.